13. November 2015 Offener Brief an den Tagesspiegel

Sehr geehrter Herr Turner,
sehr geehrter Herr di Lorenzo,

mit Bedauern haben wir zur Kenntnis genommen, dass sich der Tagesspiegel in der derzeitigen Situation gezwungen sieht, auf freie Mitarbeiter zu verzichten.
Aus unserer Sicht besteht die große Sorge, dass unter diesen Umständen eine journalistische Begleitung des weit gefächerten Berliner Literaturlebens und Buchmarktes nicht mehr möglich sein wird. Dies ist um so bedauerlicher, als dieses Literaturleben sich in einer Phase des Aufbruchs befindet, befruchtet von einer internationalen und experimentierfreudigen Szene, die in Berlin heimisch geworden ist. Die Feuilletons und andere Redaktionen der Tageszeitungen bilden hierzulande das Rückgrat der Literaturkritik und wachsamen Marktbeobachtung.

Laut Medienberichten haben Sie »Politik, Digitalisierung und alles rund um die Hauptstadt« als Wachstumsfelder identifiziert. Wir möchten Sie ermutigen, auch das reiche literarische Leben unserer Region als zukunftsträchtiges Ressort hochzuhalten, in einer Qualität, die gleichermaßen uns wie auch Ihren Lesern am Herzen liegt.

Mit freundlichen Grüßen

Börsenverein des Deutschen Buchhandels Berlin-Brandenburg e.V.
Kilian Kissling | Vorsitzender

Kurt Wolff Stiftung zur Förderung einer vielfältigen Verlags- und Literaturszene
Britta Jürgs | Vorsitzende

Berliner Literaturkonferenz
Dr. Florian Höllerer + Moritz Malsch | Sprecher