01. März 2016 Pressemeldung DIE UNABHÄNGIGEN 2016

Überaus erfolgreich startete im März 2015 das neue Forum »Die Unabhängigen« als Nachfolger des »Berliner Zimmers« in der Halle 5. Die Kurt Wolff Stiftung und die Leipziger Buchmesse wollten gemeinsam das Profil der vielfältigen Verlagslandschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz schärfen. Das Publikum nahm das Angebot mit 44 Veranstaltungen im von Jakob Kirch neu gestalteten Ambiente mit eleganter Kaffee-Bar begeistert an.

Auch in diesem Jahr ist es gelungen, aus den sehr qualitätvollen Frühjahrsprogrammen der unabhängigen Verlage einen attraktiven Querschnitt zusammenzustellen: Die politischen Umbrüche in Nordafrika, die Situation in Syrien und die sich aus Flucht und Migration ergebenden gesellschaftlichen Konsequenzen spiegeln sich in unserem Programm wider.

Julia Gerlach, Ägypten-Expertin, analysiert in ihrem bei Ch.Links erschienenen Buch »Der verpasste Frühling. Woran die Arabellion gescheitert ist« die Gründe für eine neue Hoffnungslosigkeit in Nordafrika. Luna Al-Mousli, in Wien lebende Syrerin, setzt in dem gelungenen Künstlerbuch »Eine Träne. Ein Lächeln« ihre Kindheitserinnerungen an Damaskus ins Bild (weissbooks.w). Wie schwierig es war, als Asylantenfamilie aus dem Iran in Deutschland Fuß zu fassen, beschreibt Mehrnousch Zaeri-Esfahani äußerst anschaulich in: »33 Bogen und ein Teehaus« (Peter Hammer).

Das Gespräch mit Wunderhorn-Verleger Manfred Metzner zu seiner Reihe AfrikA Wunderhorn und zum postkolonialen Diskurs soll die Bedeutung der eigenen afrikanischen Position in der Literatur deutlich machen und Zusammenhänge mit den Problemen der Gegenwart aufzeigen.
Der neue Band der Zeitschrift »die horen« (Wallstein) informiert über das Schicksal zahlreicher Schriftsteller, die wegen ihres Schreibens inhaftiert und bedroht sind (PEN Writers in Prison). Zu diesem Thema wird es ein Podium mit Sascha Feuchert, Josef Haslinger, Regula Venske und Hans Thill geben.

Zehn Debüts zeigen die Vitalität und Vielfalt der Literaturszene. Eva Ladipos spannenden Roman »Wende« (Picus) kann man nicht aus der Hand legen. Das gleiche gilt für Lot Vekemans ausgezeichneten Text »Brautkleid aus Warschau« (Wallstein) – eine Übersetzung aus dem Niederländischen, die einen Ausblick auf den Gastlandauftritt der Niederlande und Flanderns bei der Frankfurter Buchmesse im Herbst 2016 gibt. »Esperanza« von Marina Caba Rall (Wagenbach) verknüpft äußerst gelungen eine Gastarbeitergeschichte aus Berlin und die traumatischen Erfahrungen der Protagonistin im spanischen Bürgerkrieg.
Sicher ein Publikumsmagnet: Guntram Vespers großes Porträt deutschen Lebens im 20. Jahrhundert, seine 1000seitige autobiographische Erzählung »Frohburg« (Schöffling). Sie wird in diesem Frühjahr viel Aufmerksamkeit erregen.

Donnerstags zeichnet das Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nico Bleutge mit dem Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik aus. Die Verleihung des Kurt-Wolff-Preises ist traditionell einer der Höhepunkte am Messe-Freitag. In diesem Jahr erhält der Ch. Links Verlag den mit 26.000 Euro dotierten Hauptpreis. Der Förderpreis (5000 Euro) geht an den Verlag Vorwerk 8.

Neu ist der Buchhandelstreff am Freitagnachmittag, zu dem Kurt Wolff Stiftung und Leipziger Buchmesse unabhängige Buchhändlerinnen und Buchhändler einladen – zum Kennenlernen und Informationsaustausch.
Auch der Start der Hotlist 2016, der Beginn des Votings für die besten Bücher des Jahres aus unabhängigen Verlagen, ist eine Novität am Stand der »Unabhängigen«.

Sämtliche Veranstaltungen des Forums bei »Leipzig liest«.

Der wunderschöne Programmflyer zum ansehen und downloaden.