Förderpreis für Connewitzer Verlagsbuchhandlung
›Was am Ende bleibt, sind nicht Verkaufszahlen, sondern Begegnungen und Erfahrungen‹, sagt Peter Hinke, Chef der Connewitzer Verlagsbuchhandlung. Die bekommt den Kurt-Wolff-Förderpreis, verbunden mit 5000 Euro, wie das Kuratorium der Kurt Wolff Stiftung gestern bekanntgab. Was am Ende bleibt, sind auch die Bücher. Die Connewitzer Verlagsbuchhandlung, heißt es in der Begründung, knüpft erfolgreich an Kurt Wolffs Vorbild der großen Literatur in kleiner Buchform an, tritt mit Nachdruck für die Gegenwartslyrik ein und schlägt auf hohem buchkünstlerischen Niveau Brücken zwischen Schrift und Bild.
Er habe ein gutes, langes Verhältnis zu Kurt Wolff, sagt der Leipziger Hinke, wobei er erst spät, Anfang der 90er, dessen ›Briefwechsel eines Verlegers‹ entdeckt hat. Die Connewitzer richten seit ein paar Jahren den Kurt-Wolff-Abend am Buchmesse-Freitag aus. Dann stellen sich im Obergeschoss der Buchhandlung in Specks Hof Autoren der Preisträger-Verlage vor.
Dies wird am 13. März 2015 eine Begegnung mit dem Berenberg Verlag sein, der den Hauptpreis, den mit 26000 Euro dotierten Kurt-Wolff-Preis, erhält – dafür, dass er ›seit nunmehr einem Jahrzehnt die Tradition des historischen, biographischen und literarischen Essays mit Büchern erneuert, bei deren Lektüre sich dem intellektuellen Reiz und der Lust am Text die Freude an der eleganten Buchgestaltung beigesellt‹. So ist im Herbst Juan Pablo Villalobos satirischer Roman ›Quesadillas‹ erschienen. Oder unter dem Titel ›Der Fisch als Kathedrale‹ vier Vorträge des Literaturnobelpreisträgers Claude Simon. Darin spricht er über Marcel Proust, über Kunst und Musik, über das Schreiben.
© Janina Fleischer, Leipziger Volkszeitung am 2.12.2014