09. Mai 2019 Zur Portoerhöhung der Deutschen Post

Die angekündigte Portoerhöhung der Deutschen Post, bei der die Gebühr für eine Büchersendung um bis zu 60 Prozent steigen soll, zeigt vor allem eines: Weiterhin müssen sich die unabhängigen Verlage – nein, müssen sich alle Verlage – auf Rückschläge einstellen.

Derartige Maßnahmen treffen die Branche besonders, denn die vergünstigten Büchersendungen dienten auch stets der Förderung der allgemeinen Bildung und der Bibliodiversität und minderten den Wettbewerbsdruck in einem Wirtschaftszweig, der durch den Handel mit dem Kulturgut Buch immer mehr ist als nur ein Markt.

Dass die Deutsche Post AG, an der die öffentliche Hand immer noch mehr als ein Fünftel der Anteile hält, nun offenkundig lieber den Onlineversendern vergünstigte Tarife andient und so eine äußerst fragwürdige Form der Wirtschaftsförderung für jene betreibt, die jedes Steuerschlupfloch nutzen, halten wir darüber hinaus auch für gesellschaftspolitisch äußerst bedenklich.

 

Leipzig, im Mai 2019

Britta Jürgs, Leif Greinus, Jörg Sundermeier

Vorstand der Kurt Wolff Stiftung